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Krieg in der Ukraine. Krieg im Gaza-Streifen. Großdemonstrationen auf Deutschlands Straßen gegen Fremdenfeindlichkeit. Zeit um ein Zeichen im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten zu setzen. Die Mittelschule Vinzentinum hat dank der großzügigen Förderung des Bayerischen Jugendrings in der letzten Woche einen deutsch-tschechischen Schüleraustausch gestartet für die gegenseitige Völkerverständigung und gegen Vorurteile gegenüber anderen Nationen.

22 Schüler der 9. Klasse haben sich auf Einladung einer tschechischen Handelsschule auf den Weg nach Prag gemacht, um das auf Beständigkeit ausgelegte Programm in Augenschein zu nehmen. Am ersten Tag machte ein Lasertagnachmittag nach der Ankunft am Prager Bahnhof den Anfang. Dies diente dem ersten Kennenlernen.

Am nächsten Morgen fand ein Tischtennisturnier mit gemischten Teams bestehend aus Schülern des Vinzentinums und Schülern einer Deutschklasse der tschechischen Schule statt. Wieder einmal zeigte sich, dass vor allem der Sport als Eisbrecher hervorragend geeignet ist, da er ohne große Worte Menschen verbindet. Eine kleine Einführung in die tschechische Sprache erhielten die Schüler auf spielerische und gruppenbildende Art durch eine externe Sprachanimation. Im Anschluss war die ganze Gruppe im Goethe-Institut Prag zum Film „Der Junge muss an die frische Luft“ geladen. Schon nach dem ersten Tag wurde klar, dass erste Telefonnummern zwischen den Schülern getauscht worden waren. Die Gespräche begannen oft auf Deutsch und wurden meist in Englisch weitergeführt.

Am dritten Tag waren die Jugendlichen in Gruppen mit tschechischen Schülern als Teamleader unterwegs, um die unterschiedlichen Aufgaben einer Stadtrallye zu bewältigen. Diese stand unter dem Motto „Deutsches Leben in Prag“.

Am vierten Tag schritten die Schüler unter Leitung der tschechischen Klasse den Königsweg ab. Zu jeder der verschiedenen Sehenswürdigkeiten erhielten die Kinder Informationen in Form eines ausgearbeiteten Referats eines tschechischen Schülers in deutscher Sprache. Jedes dieser Referate endete mit einer Frage. Bei richtiger Antwort gab es typische Prager Obladen als Preis. Im Anschluss wurde die Karlsbrücke (dabei wurde von deutscher Seite die Ähnlichkeit mit unserer Alten Mainbrücke festgestellt) dreimal überquert und an der Jesus-Statue gerieben, auf dass einem das Glück ewig hold blieb. Der krönende Abschluss, ja das absolute Highlight dieses Tages für das Vinzentinum war der Besuch des Abiballs im festlichen Rahmen der pompösen Lucerna. In großer Robe machte sich die Klasse auf den Weg, um diesen einmaligen Event zu erleben. Es war beeindruckend zu sehen, wie groß in Tschechien das Abitur geehrt und gefeiert wird. Die deutschen Jugendlichen haben sich völlig ungezwungen auf die riesige Tanzfläche gewagt und ordentlich das Tanzbein geschwungen. Der enorme Spaß war ihnen dabei anzusehen.

Aus der Abreise am frühen nächsten Morgen wurde nichts dank des Bahnstreiks in Deutschland. So wurde die Heimreise am Abend mit dem Flixbus angetreten. Müde, aber glücklich und um viele Erfahrungen reicher erreichte die Klasse wieder Würzburg. Großer Dank gilt der hervorragenden Organisation und Durchführung durch die tschechische Kollegin, Frau Klara Tesikova.
Der Gegenbesuch der tschechischen Schüler wird im September erfolgen.

Würzburg, 10.03.24 Sigrun Ebeling

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